Schutz der Flussperlmuschel und ihrer Lebensräume in Belgien

Zusammenfassend ist die Zielsetzung dieses Projektes die Erhaltung der Flussperlmuschel und ihrer Lebensräume. Früher eines der häufigsten Weichtiere in Europa, sind heute 90% der Populationen im Laufe des letzten Jahrhunderts verschwunden. In Belgien ist diese Art nur noch im Rahmen weniger Restpopulationen in Wasserläufen mit hoher Wasserqualität wie in der Rulles, der Sauer, der Our und den jeweiligen Zuflüssen zu beobachten. Alle diese Populationen weisen jedoch eine überalterte Struktur auf (meist weit über 40Jahre im Durchschnitt). Die Lebensräume der Flussperlmuschel beinhalten verschiedene Biotoptypen, die im Rahmen der EU- Richtlinie 92/43 (Anhang Natura 2000) unter Schutz gestellt wurden. Auch wenn der Kernpunkt des Projektes die Flussperlmuschel bleibt, werden die getroffenen Maßnahmen somit auch anderen bedrohten Arten, die im selben Lebensraum vorkommen, zugute kommen.

Die Lebensweise

Diese Muscheln sind gekennzeichnet durch einen sehr komplexen Lebenszyklus, da die Larve einige Zeit als Parasit in den Kiemen eines Wirtsfisches (die Bachforelle, Salmo trutta forma fario) verbringt, wo sie sich zur fertigen Muschel umwandelt, die sich dann vom Fisch loslöst und sich an einer geeigneten Stelle im Bachbett eingräbt. Dort wächst sie mehrere Jahre heran. Die Muschel wird erst mit etwa zwanzig Jahren geschlechtsreif und kann unter optimalen Lebensbedingungen mitunter über hundert Jahre alt werden.

Bedrohungen, Maßnahmen und erwachtete Resultate.

Die Muschel ist vielfältigen Bedrohungen ausgesetzt: Verschlechterung der Wasserqualität (Nitrate, Phosphate, Mangel an Sauerstoff, Vertrübung ...), ungewollte Vernichtung der Tiere und ihrer Lebensräume (Viehtritt, Zerstörung des Bachbettes durch Fahrzeuge, Arbeiten im und am Bach ...), mutwillige Vernichtung der Bestände durch Perlenräuberei.

Um gegen diese Bedrohungen anzukämpfen , werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen:
Durchführung von konkreten Aktionen zum Schutz der Stellen, an denen noch Flussperlmuscheln vorkommen: Entfichtung an den Bachläufen, Errichtung von Zäunen zum Schutz der Bachufer, Ankauf von Parzellen, Instandsetzung der Stellen, an denen eine Vermehrung der Muscheln noch möglich ist.
Information und Sensibilisierung der Anrainer, um eine bessere Kontrolle der Wasserqualität sowie der anderen Faktoren, die das Überleben der Art beeinflussen zu erreichen.

Letztendlich sind die erwachteten Ergebnisse dieses Projektes eine bemerkbare Verbesserung der Wasserqualität, die Berücksichtigung der Flussperlmuschel in den Raumordnungsplanungen, die Wiederherstellung eines gesunden Fischbestandes und die langfristige Erhaltung der Perlmuschelbestände.

Le proposant du projet est le Ministère de la Région wallonne – DGRNE - Centre de Recherche de la Nature des Forêts et du Bois de Gembloux, et les partenaires sont les Réserves Naturelles RNOB et le Parc Naturel Hautes-Fagnes Eifel.

 

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